Tipps für eine kultursensible Zusammenarbeit mit China

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China 6 min read
Author

Michael Chen

Professor At Peking University China

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern erfordert ein tiefes Verständnis der kulturellen Unterschiede und eine sensible Herangehensweise. In einer globalisierten Welt, in der Deutschland und China enge wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen pflegen, ist die Fähigkeit, kultursensibel zu kommunizieren und zu kooperieren, entscheidend. Unsere Arbeitsgruppe „Akademische deutsche China- Kompetenz in China“ hat langjährige Erfahrung in China und teilt in diesem Artikel bewährte Praktiken, um Vertrauen aufzubauen, Missverständnisse zu vermeiden und nachhaltige Partnerschaften zu fördern. Ein zentraler Aspekt ist das Verständnis von Kommunikationsstilen. In China wird oft indirekte Kommunikation bevorzugt, bei der Botschaften durch Kontext und nonverbale Signale vermittelt werden. Deutsche Partner hingegen neigen zu direkter und expliziter Kommunikation. Ein Beispiel: Während ein deutscher Geschäftspartner ein Problem offen anspricht, könnte ein chinesischer Partner es subtil andeuten, um Harmonie zu wahren. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten deutsche Akteure lernen, zwischen den Zeilen zu lesen, und chinesische Partner ermutigen, ihre Anliegen klarer zu formulieren. Regelmäßige Reflexion und Feedback-Schleifen können helfen, beide Stile zu harmonisieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bedeutung von Hierarchien und Respekt. In der chinesischen Kultur spielen Respekt gegenüber Autoritätspersonen und die Einhaltung von Hierarchien eine große Rolle. Dies zeigt sich in Meetings, wo Entscheidungen oft von der ranghöchsten Person getroffen werden. Deutsche Teams, die eher auf flache Hierarchien setzen, sollten sich dessen bewusst sein und beispielsweise sicherstellen, dass ranghohe Vertreter anwesend sind, wenn strategische Entscheidungen getroffen werden. Gleichzeitig können sie durch offene Diskussionen eine Kultur des Austauschs fördern, die beide Seiten bereichert. Kulturelle Werte wie „Guanxi“ – das Netzwerk persönlicher Beziehungen – sind ebenfalls entscheidend. In China ist der Aufbau von Vertrauen durch persönliche Beziehungen oft wichtiger als formelle Verträge. Deutsche Partner können dies nutzen, indem sie Zeit in informelle Treffen, gemeinsame Mahlzeiten oder kulturelle Aktivitäten investieren. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein deutsches Unternehmen, das eine Partnerschaft mit einer chinesischen Universität anstrebte, organisierte einen gemeinsamen Workshop mit kulturellen Elementen wie Kalligrafie. Dies stärkte die Beziehung und erleichterte spätere Verhandlungen. Besonders in den Bereichen Wissenschaft und Bildung, in denen viele unserer Mitglieder tätig sind, ist kultursensible Zusammenarbeit essenziell. Austauschprogramme, wie die von unserer Arbeitsgruppe unterstützten Konferenzen, bieten Plattformen, um kulturelle Unterschiede zu verstehen und gemeinsame Ziele zu definieren. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen einer deutschen und einer chinesischen Universität, die ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Künstlichen Intelligenz startete. Durch regelmäßige virtuelle Treffen und gegenseitige Besuche konnten beide Seiten ihre Arbeitsweisen anpassen und eine erfolgreiche Partnerschaft aufbauen. Ein häufiges Hindernis ist das unterschiedliche Verständnis von Zeit und Planung. Während deutsche Partner oft auf strikte Zeitpläne und Deadlines setzen, ist in China eine flexiblere Herangehensweise üblich. Dies kann zu Frustrationen führen, wenn Projekte nicht im erwarteten Tempo voranschreiten. Unsere Empfehlung: Klare Kommunikation von Erwartungen und Meilensteinen, gepaart mit Geduld und Flexibilität, hilft, beide Ansätze zu vereinen. Ein deutscher Professor, der mit einer chinesischen Universität zusammenarbeitete, berichtete, dass die Einigung auf Zwischenziele die Zusammenarbeit deutlich verbesserte. Abschließend ist es wichtig, Vorurteile abzubauen und offen für Lernen zu sein. Beide Seiten – deutsche und chinesische – bringen einzigartige Perspektiven und Stärken in die Zusammenarbeit ein. Unsere Arbeitsgruppe setzt sich dafür ein, durch Beratung, Workshops und Netzwerke eine kultursensible Kooperation zu fördern. Wir sind überzeugt, dass eine respektvolle und zukunftsorientierte Partnerschaft nicht nur die bilateralen Beziehungen stärkt, sondern auch globale Herausforderungen wie Klimawandel und Innovation angeht. Möchten Sie Ihre Zusammenarbeit mit China verbessern? Kontaktieren Sie uns über unsere Kontaktseite!

Michael Chen

Professor At Peking University China
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